Von Erich Henke
In jahrzehntelanger Forschung ging Heinrich Wehner durch die Vermessung geosteter Kirchenschiffe der Frage der Polschwankungen nach und bewies somit nicht nur die Existenz und Nutzung der magnetischen Eisennadel als sogenanntes Hüttengeheimnis beim Kirchenbau selbst im Mittelalter, sondern stellte 1908 auf Grundlage dieser anerkannten Magnetfeldforschung eine Theorie betreffs des Aufbaus des Erdinneren auf, deren leicht verständlicher Inhalt die vielen strittigen und teilweise bis heute ungeklärten Fragen und Widersprüche auflöst und einen in sich stimmigen Blick hinter die Hülle sämtlicher Himmelskörper zuläßt: Die Gleitkerntheorie.
Heinrich Wehner hat durch dreißigjährige Achsenforschung seine Gleitkerntheorie wissenschaftlich untermauert. Durch das Vermessen von 400 Kirchen konnte er den Faktor der veränderten Deklinationswerte – die sogenannte Säkularvariation – ermitteln, welche bei mittlererweile 952 Jahren liegt.
Die Lage des Kirchenschiffs wurde im Gründungsjahr mit der Magnetbussole nach Osten ausgerichtet. Da der magnetische Pol aber jedes Jahr abweicht, kann man anhand der Kirchen, deren Gründungsjahr man kennt, berechnen, wo der Pol zu dieser Zeit war. Anhand dieser Werte, war es ihm irgendwann umgekehrt sogar möglich, das Gründungsjahr einiger unbekannter Kirchen aus den 12. bis 15.Jahrhundert zu ermitteln, was ihm viel Ansehen unter den Geschichtsforschern eingebracht hatte und ihm so den Weg ebnete, einige physikalische Vorträge halten zu können und seine Theorie fand in der Presse und in Fachlexika ein reges Echo.
Doch dann holte ihn das Schicksal vieler großer Denker ein, die nicht Teil der Gelehrtenwelt ihrer Zeit waren und seine Theorien wurden verworfen durch die Führer der wissenschaftlichen Zünfte, die sich nicht von einem Außenseiter belehren lassen wollten. Insbesondere Newton galt als sakrosankt und somit war Wehners Gleitkerntheorie dem wissenschaftlichen Tode geweiht und Heinrich Wehner erlitt dasselbe Schicksal wie dereinst Semmelweis, dessen Erkenntnisse auch von den Koryphäen seines Gebietes verlacht worden waren.